Donnerstag, 2. Januar 2014

Haarlos glücklich?

Rasierte Achseln und Intimzonen sind bei Frauen und Männern in Mode: So wird man die Haare am hautverträglichsten los.

Regensburg (obx-medizindirekt) - Medizinisch macht das Rasieren verschwiegener Körperstellen kaum einen Sinn. Aber es gilt derzeit als chic und sexy - vor allem bei Frauen und Männern zwischen 15 und 30 Jahren. Es ist wie so oft: Die Mode kommt über den Atlantik aus den USA. Dort sind angeblich schon 90 Prozent aller Frauen im Intimbereich rasiert.

In den Vereinigten Staaten treibt der Trend zur Haarlosigkeit gelegentlich wilde Blüten: Vor wenigen Jahren wurde ein Foto der deutschen Schauspielerin Hanna Schygulla in den USA mit schwarzen Balken unkenntlich gemacht: In ihrer Achselhöhle war auf dem Bild ein kleiner Haarbüschel sichtbar.

Der Hang zur Haarlosigkeit ist nicht ganz neu. Schon im alten Ägypten galt ein haarloser Körper als Schönheitsideal. Frauen entfernten sich die Intimbehaarung ebenso wie die Augenbrauen. Damals steckte noch ein tieferer Sinn dahinter. Denn in den Haaren setzten sich gerne Parasiten fest.

Nun ist auch die westliche Welt vom Enthaarungstrend erfasst. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts gibt es nicht nur bei Frauen, sondern zunehmend auch bei Männern den Trend zur Intimrasur. Was sagt der Mediziner dazu? "Früher, unter anderen hygienischen Standards, war die Intimrasur medizinisch sinnvoll, um z. B. der Filzlaus vorzubeugen", erklärt der bekannte Fernseharzt Dr. Günther Gerhardt. "Heute müsste sie nicht mehr sein. Aber richtig gemacht, schadet sie auch nicht."

Wie aber macht man es richtig? Es gibt neben dem nicht ganz schmerzlosen "Ausreißen" mit Pinzette, elektrischen Haarentfernern oder Heißwachs grundsätzlich drei Methoden:

- Die Nassrasur
Das ist die am häufigsten angewandte und auch billigste Art. Lange Haare sollten zuerst mit einer Schere oder einem Langhaarrasierer gestutzt werden. Ein Bad oder eine heiße Dusche machen die Haarschäfte weich. Gut einschäumen und zuerst mit dem Strich rasieren, danach auch gegen den Strich. Die Haut dabei straff ziehen, das vermeidet Schnittverletzungen. Hinterher die rasierte Region mit Feuchtigkeitscreme oder Babypuder behandeln. Nachteile: Anfangs ist die Haut empfindlich, sie gewöhnt sich erst nach etlichen Rasuren an die scharfe Klinge. Es können Hautreizungen, Pusteln und eingewachsene Haare auftreten.

- Enthaarungscremes oder -schäume
Diese werden auf die betreffende Hautpartie aufgetragen und kurze Zeit später einfach abgeschabt. Eine Methode, die im Wesentlichen schmerzfrei verläuft, jedoch teurer ist als die Rasur. Allerdings vertragen nicht alle Personen die teilweise aggressiven Inhaltsstoffe dieser Mittel. Es ist immer empfehlenswert, eine Probe- Enthaarung im Achselbereich zu machen, um die Verträglichkeit des Mittels zu testen.

- Die Epilation
Darunter wird die Entfernung des Haares mitsamt der Haarwurzel verstanden. Das ist die teuerste, aber auch nachhaltigste Methode. Kosmetikerinnen nehmen die Enthaarung vor, indem sie die Nadel eines Elektro-, Laser- oder Photoepilators in den Haarkanal bis zur Wurzel führen und diese erhitzen. Dabei können kleine Verbrennungen, Entzündungen oder auch Pigmentstörungen entstehen. Meist muss die Epilation in Zeitabständen mehrmals gemacht werden, um eine wirklich dauerhafte Enthaarung zu erreichen.