Mammutdarstellung von 1872
Bottrop / Gladbeck (internet-zeitung) – Drei Backenzähne
eines Wollhaarmammuts (Mammuthus primigenius) sind beim Bau eines
unterirdischen Abwasserkanals durch die Emschergenossenschaft an der Boye im Grenzgebiet zwischen Bottrop und
Gladbeck entdeckt worden. Die Zähne kamen in etwa sieben Meter Tiefe zusammen
mit einem Rippenfragment zum Vorschein. Sie stammen aus der Weichsel-Eiszeit zwischen etwa 70.000 und 50.000 Jahren und vermutlich von einem einzigen Tier.
Ein Mammut besitzt insgesamt nur vier Backenzähne, die
jeweils nachwachsen. Im Laufe eines ganzen Mammutlebens wuchsen nach dem ersten
Milchzahn noch zwei Mal jeweils ein Milch-Backenzahn und danach drei Mal
jeweils ein Backenzahn in jeder der vier Kieferhälften nach. Wenn ein aktiver
Zahn nach einigen Jahren Gebrauch abgenutzt war, rückte in jeder Kieferhälfte
ein neuer Backenzahn nach vorn. Der nachfolgende Backenzahn war immer größer
als sein Vorgänger und besaß auch mehr Lamellen. Wenn die letzten Backenzähne
unbrauchbar waren, verhungerte das Mammut kläglich.
Beim Umbau der Emscher hat man auch anderswo Reste von
Mammuten gefunden. So in Herne und Gelsenkirchen. Das geologische Alter von
Mammutresten lässt sich nur bis rund 50.000 Jahre mit Hilfe der Radiokarbon-Methode
ermitteln.
In Deutschland hat man bisher Tausende von Zähnen und
Knochen vom eiszeitlichen Wollhaar-Mammut entdeckt, aber nur sechs komplette Skelette. Darauf weist der
Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst in seinem 2014 erschienenen
Taschenbuch „Das Mammut“ (GRIN-Verlag, München) hin.
1903 fand man in
Klinge bei Cottbus (Brandenburg) ein Mammutskelett. Ein weiteres Mammutskelett
kam im Winter 1908/1909 bei Borna nahe Leipzig (Sachsen) zum Vorschein. Man
stellte diesen etwa 3,20 Meter hohen Fund im „Völkerkundemuseum“ in Leipzig
aus, wo er während des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde. Im Juni 1910 barg
man in einer Tongrube bei Ahlen (Nordrhein-Westfalen) ein 3,20 Meter hohes und
5,50 Meter langes Mammutskelett. Dieses „Mammut von Ahlen“ oder
„Münster-Mammut“ ist heute im Geomuseum der Westfälischen Wilhelms-Universität
in Münster zu sehen. 1936 gelang an der Autobahn Koblenz-Trier bei Polch
(Rheinland-Pfalz) die Entdeckung eines Mammuts. 1953 kam im Braunkohletagebau
„Pfännerhall“ bei Braunsbedra im Geiseltal bei Merseburg (Sachsen-Anhalt) das
„Mammut von Pfännerhall“ ans Tageslicht. Das rund 3 Meter hohe „Mammut von
Pfännerhall“ kann man im „Landesmuseum für Vorgeschichte“ in Halle/Saale
betrachten. 1985 wurde im Ortsteil Höpfling von Siegsdorf bei Traunstein
(Bayern) ein 3,60 Meter hohes Mammutskelett ausgegraben, von dem bereits 1975
eine Rippe entdeckt worden war. Skelettrekonstruktionen sind eine Attraktion im
1991 gegründeten Museum „Mammutheum“ und im 1995 eröffneten „Naturkunde- und
Mammutmuseum Siegsdorf“.
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E-Books oder Taschenbuches „Das Mammut“ beim „GRIN-Verlag“:
http://www.grin.com/de/e-book/267615/das-mammut