Montag, 3. März 2014

"Smartwatch" aus Niederbayern: Ein Student zeigt Apple & Co., wo es lang geht

Deggendorf (obx) - Silikon-Valley liegt nicht gerade vor der Haustüre: rund 9.600 Kilometer sind es aus dem niederbayerischen Deggendorf bis ins Herz der internationalen Computer- und Software-Welt, in der Megakonzerne wie Apple oder Microsoft zu Hause sind. Trotzdem hat es Thomas-Bogner, Student für Medientechnik an der Technischen Hochschule im Alleingang geschafft, weltweit die Internet-Gemeinde in Aufregung zu versetzen. Er entwickelte einen Armreif, der die derzeit in Millionenauflage verkauften elektronischen Fitness-Armbänder, etwa das Nike Fuelband, mit der Kommunikationstechnik eines iPhones, also eines Smartphones verbindet. Er nennt das ebenso intelligente wie schöne Armschmuckstück schlicht "Smartwatch". Für die Fans im World Wide Web ist es eine neue "iwatch" - eine neue Megainnovation für die Kommunikationswelt von morgen, auf die die Fans von Marktführer Apple eigentlich schon lange warten.

Die Erfindung des Deggendorfer Studenten macht deutlich: Niederbayern entwickelt sich zunehmen zur Denkfabrik für die Technologien der Zukunft, im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe, der Nachhaltigkeit bis hin jetzt auch zur Kommunikationstechnik. In der Region läuft der größte Flächenversuch zum Test von Elektroautos im Alltagseinsatz, hier werden die neuesten Technologien zur bestmöglichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe entwickelt und Ostbayern verfügt  über die höchste Solarkraftwerkdichte weltweit. Die Erfindung von Thomas Bogner passt in diese Szene. "Das digitale Zeitalter hat gerade erst begonnen", sagt "Smartwatch-Erfinder Thomas Bogner. "Wir aber überlassen dieses Feld zunehmend amerikanischen Firmen wie Google, Apple, Facebook und Co., Dabei liegt es nicht am mangelndem Potenzial hierzulande, sondern eher an mangelndem Mut."

Für Thomas Bogner ist sein weltweit beachteter Design-Entwurf schlichtweg die Armbanduhr von morgen. Die Uhr hat, was den Erfolg etwa der Produkte von Apple ausmacht: "Diese Firmen schaffen es durch Ästhetik und intuitive Benutzerführung, eine gewisse menschliche Komponente in ihren Geräten zu erreichen, was die Benutzerfreundlichkeit ungemein steigern kann", so Thomas Bogner. Sein Entwurf entstand im Rahmen des Studiums an der Technischen Hochschule Deggendorf. Nachdem das Studium beendet war, entschloss er sich, das Konzept im Internet zu veröffentlichen.

Die Reaktionen waren überwältigend. Die von ihm entwickelte "iwatch" fand weltweite Zustimmung. Medien baten um Interviews, Internetnutzer aus der ganzen Welt meldeten sich. Für Thomas Bogner haben sich fürs Erste die Zukunftssorgen erledigt. Nach seinem Auftritt konnte er sich seinen Arbeitsplatz praktisch aussuchen. Ihm flatterte eine ganze Reihe von Jobangeboten ins Haus. Für ihn steht aber fest: "Wenn eine Firma die Uhr realisiert, dann sollte es eine große Firma sein", sagt er. Auch weil die Technik der Neuheit, etwa das gebogene Display - atemberaubendes Design hin oder her - sehr aufwendig ist.