"Smartwatch" aus Niederbayern: Ein Student zeigt Apple & Co., wo es lang geht
Deggendorf (obx) - Silikon-Valley liegt nicht gerade vor der Haustüre:
rund 9.600 Kilometer sind es aus dem niederbayerischen Deggendorf bis ins Herz
der internationalen Computer- und Software-Welt, in der Megakonzerne wie Apple
oder Microsoft zu Hause sind. Trotzdem hat es Thomas-Bogner, Student für
Medientechnik an der Technischen Hochschule im Alleingang geschafft, weltweit
die Internet-Gemeinde in Aufregung zu versetzen. Er entwickelte einen Armreif,
der die derzeit in Millionenauflage verkauften elektronischen
Fitness-Armbänder, etwa das Nike Fuelband, mit der Kommunikationstechnik eines
iPhones, also eines Smartphones verbindet. Er nennt das ebenso intelligente wie
schöne Armschmuckstück schlicht "Smartwatch". Für die Fans im World
Wide Web ist es eine neue "iwatch" - eine neue Megainnovation für die
Kommunikationswelt von morgen, auf die die Fans von Marktführer Apple
eigentlich schon lange warten.
Die Erfindung des Deggendorfer Studenten macht deutlich: Niederbayern
entwickelt sich zunehmen zur Denkfabrik für die Technologien der Zukunft, im
Bereich der nachwachsenden Rohstoffe, der Nachhaltigkeit bis hin jetzt auch zur
Kommunikationstechnik. In der Region läuft der größte Flächenversuch zum Test
von Elektroautos im Alltagseinsatz, hier werden die neuesten Technologien zur
bestmöglichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe entwickelt und Ostbayern
verfügt über die höchste Solarkraftwerkdichte weltweit. Die Erfindung von
Thomas Bogner passt in diese Szene. "Das digitale Zeitalter hat gerade
erst begonnen", sagt "Smartwatch-Erfinder Thomas Bogner. "Wir
aber überlassen dieses Feld zunehmend amerikanischen Firmen wie Google, Apple,
Facebook und Co., Dabei liegt es nicht am mangelndem Potenzial hierzulande,
sondern eher an mangelndem Mut."
Für Thomas Bogner ist sein
weltweit beachteter Design-Entwurf schlichtweg die Armbanduhr von morgen. Die
Uhr hat, was den Erfolg etwa der Produkte von Apple ausmacht: "Diese
Firmen schaffen es durch Ästhetik und intuitive Benutzerführung, eine gewisse
menschliche Komponente in ihren Geräten zu erreichen, was die
Benutzerfreundlichkeit ungemein steigern kann", so Thomas Bogner. Sein
Entwurf entstand im Rahmen des Studiums an der Technischen Hochschule
Deggendorf. Nachdem das Studium beendet war, entschloss er sich, das Konzept im
Internet zu veröffentlichen.
Die Reaktionen waren überwältigend. Die von ihm entwickelte "iwatch"
fand weltweite Zustimmung. Medien baten um Interviews, Internetnutzer aus der
ganzen Welt meldeten sich. Für Thomas Bogner haben sich fürs Erste die
Zukunftssorgen erledigt. Nach seinem Auftritt konnte er sich seinen
Arbeitsplatz praktisch aussuchen. Ihm flatterte eine ganze Reihe von Jobangeboten
ins Haus. Für ihn steht aber fest: "Wenn eine Firma die Uhr realisiert,
dann sollte es eine große Firma sein", sagt er. Auch weil die Technik der
Neuheit, etwa das gebogene Display - atemberaubendes Design hin oder her - sehr
aufwendig ist.