Graz (internet-zeitung) – Die Steiermark muss im
Eiszeitalter ein wahres Paradies für Höhlenbären (Ursus spelaeus) gewesen sein.
Denn aus keinem anderen Bundesland in Österrreich kennt man so viele
Höhlenbären-Fundorte wie dort. Eine besonders hohe Konzentration von Höhlen, die
einst von Höhlenbären aufgesucht wurden, befindet sich im Grazer Bergland in
der Steiermark. Nachzulesen ist dies in dem Taschenbuch „Der Höhlenbär“ des
Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst, in dem die wichtigsten Höhlenbären-Fundorte in Deutschland, Österreich
und der Schweiz aufgelistet werden. Das Taschenbuch „Der Höhlenbär“ erwähnt 22
Höhlenbären-Fundorte in der Steiermark. Auf den nächsten Plätzen folgen – weit
abgeschlagen – Oberösterreich (6), Niederösterreich (6), Salzburg (3), Kärnten (1),
Tirol (1) und das Burgenland (1).
In Österreich befinden sich etliche Höhlen in
erstaunlich großer Höhe, die einst Höhlenbären als Zufluchtsort dienten:
Schreiberwandhöhle bei Gosau im Dachsteingebirge (Oberösterreich) in 2250 Meter
Höhe, Äußere Hennekopfhöhle bei Saalfelden im Steinernen Meer (Salzburg) in
2070 Meter Höhe, Salzofenhöhle bei Grundlsee im Toten Gebirge (Steiermark) in
2005 Meter Höhe, Schottloch bei Liezen im Dachsteingebirge (Steiermark) in 1980
Meter Höhe, Ramesch-Knochenhöhle im Warscheneck (Oberösterreich) in 1960 Meter
Höhe, Brieglersberghöhle bei Tauplitz im Toten Gebirge an der Landesgrenze von
Oberösterreich und Steiermark in 1960 Meter Höhe, Brettsteinhöhle bei Bad
Mitterndorf im Toten Gebirge (Steiermark) in 1660 Meter Höhe und
Schlenkendurchgangshöhle bei Hallein.
*
Inhalt des Taschenbuch „Der Höhlenbär“:
Ohne Schwanz bis zu 3,50 Meter lang, maximal 1,75 Meter hoch
und bis zu 1200 Kilogramm schwer – das war der Höhlenbär (Ursus spelaeus) aus
dem Eiszeitalter. Obwohl dieser ausgestorbene Bär bereits 1794 erstmals
wissenschaftlich beschrieben wurde, gibt er mehr als 200 Jahre später immer
noch viele Rätsel auf. Wann ist der Höhlenbär entstanden, war er ein
Einzelgänger, hat er einen Winterschlaf oder eine Winterruhe gehalten, gab es
eine Höhlenbärenjäger-Kultur und einen Höhlenbärenkult, wann und warum ist er
ausgestorben? Antwort auf diese und andere Fragen gibt das Taschenbuch „Der
Höhlenbär“ des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst. Der Höhlenbär gilt
als das größte Tier, das die Gebirge im Eiszeitalter jemals bewohnt hat.
Erstaunlicherweise war er ein pflanzenfressendes Raubtier, das während der
kalten Jahreszeit wehrlos in einer Höhle lag. Dennoch mussten Steinzeitmenschen
um ihr Leben fürchten, wenn sie ihm zur unrechten Zeit begegneten. Die Idee für
das Taschenbuch „Der Höhlenbär“ reifte bei den Recherchen für das Taschenbuch
„Höhlenlöwen. Raubkatzen im Eiszeitalter“. Dieses 2009 erschienene Werk erwähnt
neben Fundorten von Raubkatzen teilweise auch solche von Höhlenbären. Das
Taschenbuch „Der Höhlenbär“ ist Professor Dr. Gernot Rabeder aus Wien, Dr.
Brigitte Hilpert aus Erlangen und Dr. Wilfried Rosendahl aus Mannheim gewidmet.
Alle drei sind Höhlenbärenexperten und haben den Autor bei verschiedenen
Buchprojekten mit Rat und Tat unterstützt.