Frankfurt am Main (landesapothekerkammer-hessen) – Zum Sommer gehört für Kinder auch
das Spielen im Freien. Ob am Strand oder auf dem Spielplatz – die 4-H-Regel
sollte stets eingehalten werden: Hut, Hemd, Hose und hoher Sonnenschutzfaktor. Entgegen
der landläufigen Meinung ist die Verwendung von Sonnencreme nur das i-Tüpfelchen auf dem korrekten Sonnenschutz. Erika Fink, Präsidentin der
Landesapothekerkammer Hessen, erklärt: „Viele Eltern unterschätzen, dass im
Sonnenschein der ganze Körper des Kindes aufgeheizt wird. Wenn dann der komplette
Körper mit fettiger Sonnencreme eingerieben ist, fällt es insbesondere Babys
sehr schwer, richtig zu schwitzen. So wird im schlimmsten Fall ein Hitzestau
erzeugt, der nicht ungefährlich ist.“
Im
Vergleich zu Erwachsenenhaut ist Kinderhaut deutlich sonnenempfindlicher, daher
muss sie auch besser geschützt werden. Dabei geht zunächst nichts über den
Schutz durch Sonnenschirme und Kleidung. Wird dennoch Sonnencreme benötigt, darf
diese nur auf die unbekleideten Stellen aufgetragen werden, damit der
Wärmeausgleich funktionieren kann.
„Kinderhaut
ist sehr dünn und durchlässig für viele Stoffe, die die Erwachsenenhaut nicht
durchdringen können. Deshalb werden an Präparate, die auf Kinderhaut angewendet
werden, besondere Ansprüche gestellt. Das gilt sowohl für die Grundstoffe von
Salben und Cremes wie auch für Wirkstoffe und erforderliche
Konservierungsmittel“, so Erika Fink. Besonders streng sind die Anforderungen
bei Produkten für Kinder unter zwei Jahren.
Bei der Auswahl des Sonnenschutzes
sollten Eltern darauf achten, ob dieser auf chemischen oder physikalischen
Filtersubstanzen basiert und unbedingt das spezielle Angebot für Babys und
Kleinkinder nutzen. Insbesondere für Babys ist es ratsam, nur Sonnencremes mit
physikalischen Filtersubstanzen auszuwählen. Chemische Filtersubstanzen
absorbieren das UV-Licht und verändern sich dabei. Die zarte Kinderhaut
reagiert darauf oft mit Reizungen.
Physikalische
Sonnenschutzmittel wirken wie ein Sonnenschirm. Sie bestehen aus kleinsten
Plättchen von Metalloxiden wie Zinkoxid oder Titanoxid, die sehr zuverlässig
das gesamte Spektrum des Sonnenlichts reflektieren. Dafür ist es elementar,
dass die Sonnencreme gleichmäßig auf der Haut verteilt wurde. Bei Präparaten
minderer Qualität kommt es zu einem sogenannten Weißeln: Die Partikel setzen
sich weiß in Hautfalten ab. Dies mindert auch den Sonnenschutz. Daher sollten
immer Präparate gewählt werden, die gleichmäßig auf der Haut verbleiben.
Ein
weiterer Tipp: Den Sonnenschutz für die Augen nicht vergessen. Mit Hut oder
einer Sonnenbrille sind Kinder dann rundherum geschützt.