Recherchen
abseits der Suchmaschinen nehmen zu / Journalisten können sich auf
speziellen Matching-Plattformen neue Aspekte und Ansprechpartner
erschließen / 5 Tipps für eine effektive Nutzung
München
11.08.2014. Immer mehr Journalisten setzen bei ihrer Recherche nicht
nur auf Google & Co., sondern auf spezielle Plattformen wie Recherchescout.
Diese bringen sie kostenlos nach einem Schlagwortsystem mit
Ansprechpartnern bei Firmen und Verbänden zusammen, die ihnen dann
idealerweise Antworten liefern, die sie im Internet bisher nicht
unbedingt finden. Richtig angewandt, erschließen sich Journalisten und
Redakteure neue sowie exklusive Informationen und Aspekte. Mit den
nachfolgenden fünf Ratschlägen wird die Recherche noch effektiver.
- Mehr Schlagworte, mehr Aspekte
Auf
Rechercheplattformen müssen Journalisten Schlagworte im Rahmen ihrer
Anfrage auswählen. Die Schlagwortanzahl ist nicht begrenzt. So
ist es ratsam, die Schlüsselbegriffe nicht zu eng zu wählen. Wer
beispielsweise Fragen zum Bereich „regenerative Energie“ hat, sollte
auch den Überbegriff „Energie“ eingeben. Oder: Wer zum Thema
Fortbewegung in der Zukunft recherchiert, fährt nicht nur mit dem
Begriff „Auto“ gut, sondern auch mit „Mobilität“. Denn: Einen
Ansprechpartner bei einem Automobilhersteller kann der Redakteur selbst
über Google ausfindig machen. Spannender indes wird es, wenn sich über
die Plattform plötzlich Unternehmensberater oder Unternehmen melden, die
ebenfalls Expertise im Bereich Mobilität aufweisen.
- Mehr Antwortzeit, mehr Quellen
Keine
Frage: Manchmal muss es schnell gehen. Aber: Wenn es die Zeit zulässt,
sollten recherchierende Journalisten das Zeitfenster für Antworten nicht
zu knapp wählen. „Besonders wer ein zeitloses Stück recherchiert,
sollte Plattformen gleich zu Beginn der Recherche einbeziehen“, sagt Kai
Oppel von Recherchescout. So haben die Experten idealerweise mehr als 3
Stunden Zeit, um sich zu melden. Zudem kann der Journalist auf diese
Weise sein Thema nach möglichen weiteren interessanten Aspekten
abklopfen.
- Viele Kontaktmöglichkeiten, mehr Kontakte
Wer
als Journalist seine Fragen stellt, kann sicher gehen, dass seine
Anfrage nur von PR-Experten eingesehen werden kann. Diese erhalten seine
Anfrage per E-Mail. „Wir empfehlen Journalisten jedoch, antwortenden
Gesprächspartnern möglichst viele Varianten zur Kontaktaufnahme
anzubieten“, sagt Oppel. Immer wieder scheuen sich PR-Experten per Mail
zu antworten, weil sie nicht genau wissen, ob ihre Expertise zum Thema
passt oder welche Informationen der Journalist genau benötigt. Mit einem
kurzen Telefonat lassen sich solche Fragen schnell aus dem Weg räumen. Dafür müssen Journalisten jedoch ihre Telefonnummer im Rahmen der Frage eingeben.
- Viele Infos, exaktere Antworten
PR-Experten
fällt es leichter zu antworten, wenn sie den Rahmen der Recherche
kennen. Der Journalist sollte neben den eigentlichen Fragen mit zwei bis
drei Sätzen umreißen, in welche Richtung sein Artikel gehen wird – und
welches Vorwissen er hat. So kann der PR-Experte abschätzen, ob er mit
seinem Wissen wirklich etwas zur Recherche beitragen kann oder welcher
Mitarbeiter in seinem Unternehmen eventuell der richtige Ansprechpartner
wäre. Journalisten müssen dabei nicht befürchten, dass andere Kollegen
Wind von der Recherche bekommen. Die Fragen können niemals von
Journalisten eingesehen werden, sondern stets nur von PR-Schaffenden.
- Viele Details, bessere Chancen
Ob
eine Frage von einem Journalisten für einen PR-Schaffenden interessant
ist, hängt nicht nur vom Thema ab. Entscheidend ist für die PR-Seite
auch, für welches Medium der Journalist recherchiert und welche
Reichweite sich erreichen lässt. Im Zuge der Anfrage sollten
Journalisten daher ihr Medium nennen, wofür es entsprechende
Auswahlfelder gibt.