Dienstag, 9. Juni 2015

Nur jede 6. Bundesfreiwilligendienst-Stelle besetzt

Berlin (Bufdi) - Schlechte Aussichten für Vereine und Verbände: Die Hoffnung auf einen Freiwilligen wird von Tag zu Tag kleiner. Gerade einmal jeder sechste Einsatzplatz im Bundesfreiwilligendienst kann besetzt werden, dennoch werden ständig neue Plätze vom zuständigen Bundesamt genehmigt. Aktuell sind es schon ca. 220.000 anerkannte Stellen, obwohl das Geld nur für 36.000 reicht, teilt das Bewerberportal http://www.Bufdi.EU mit. Damit können lediglich 16% der anerkannten Stellen auch wirklich besetzt werden.

Jedes Jahr stellt der Bundestag dem BFD 167 Millionen Euro zur Verfügung. Um alle Einsatzplätze zu belegen, sind jedoch mehr als ein Milliarde Euro erforderlich, wie am Rande der BFD-Beiratssitzung bekannt wurde. Doch auf eine Etat-Erhöhung braucht der Zivildienst-Nachfolger nicht zu hoffen. Die Finanzexperten der großen Koalition sollen sich darin einig sein, dass eine Erhöhung nicht auf der Tagesordnung steht. Auch in einem im Frühjahr vorgestellten Positionspapier der SPD-Bundestagsfraktion sucht man die Forderung nach mehr BFD-Mitteln vergeblich.  Dabei ist die Zahl der Einsatzplätze seit dem Aussetzen des Zivildienstes und der Einführung des Bundesfreiwilligendienstes stetig gewachsen.

Im vergangenen Monat gab es im Bundesfreiwilligendienst die wenigsten aktiven Freiwilligen seit fast 2 Jahren. Der Abwärtstrend macht sich besonders bei den älteren Teilnehmern bemerkbar. So haben letztes Jahr über 50% weniger ältere Freiwillige teilgenommen als im Vorjahr. Da der Bundesfreiwilligendienst allen Altersgruppen offen stehen soll, ist dies ein sehr trauriges Ergebnis.

Der Bundesfreiwilligendienst wurde 2011 als Ersatz für den Zivildienst ins Leben gerufen. Verwaltet wird der BFD vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, das dem Familienministerium unterstellt ist.

Einsatzstellen, welche aktuell Bewerber suchen, finden Sie hier:
http://www.bufdi.eu/jobs/

Weitere Zahlen stehen auf Bufdi.EU zur Einsicht bereit:
http://www.bufdi.eu/presse/zahlen/