Donnerstag, 9. August 2018

5000 Jahre Kostheim – Die Sage vom Teufelssprung
















Straßenschild Teufelssprung in Mainz-Kostheim - Foto: Ernst Probst



Mainz-Kostheim (internet-zeitung) – Mit einer alten Sage, die bereits im Mittelalter (etwa 500 bis 1500) entstanden sein soll, befasst sich das neue Taschenbuch „5000 Jahre Kostheim“ von Ernst Probst und Doris Probst. Bei dieser Geschichte handelt es sich um den Teufelssprung, an den im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kostheim ein offizieller Straßenname erinnert.

Dem erwähnten Buch zufolge soll der Teufelssprung in Kostheim während eines heftigen Unwetters im Mittelalter entstanden sein. Angeblich war es dabei so dunkel, dass man seine Hand nicht vor den Augen sehen konnte. Es blitzte und donnerte sehr stark, weshalb sich die Leute auf den Feldern sehr fürchteten. Einer Sage zufolge schlug krachend und „feuerspeiend“ ein Blitz ein, worauf ein Baum lichterloh brannte und es nach Schwefel stank. Als das Unwetter vorbei war, fand man am Schauplatz des Blitzeinschlages eine Delle im Boden, die wie ein großer Hufabdruck aussah. Da der Teufel oft mit einem Pferdefuß abgebildet sowie mit Feuer, Rauch und Schwefel in Verbindung gebracht wird, hieß es, er habe dort zum Sprung angesetzt. Dabei sei der Boden aufgerissen worden und Wasser herausgekommen, nämlich der Teufelssprungbach, den man auch Königsfloßbach nennt.

Einer anderen Sage zufolge wollte eine Kostheimerin am Königsfloßbach einen schweren Korb auf ihren Kopf heben, schaffte dies aber nicht. In ihrer Not rief sie: „Hilft mir denn kein Teufel?“ Daraufhin erschien tatsächlich der Teufel, half der Frau, sprang über den Bach und verschwand.

In einer weiteren Sage geht es um Grenzstreitigkeiten zwischen Kastel und Kostheim. Dabei einigten sich Feldgeschworene aus beiden Orten, der beste Kostheimer Springer dürfe mit seinen größten Sprüngen die Grenze bestimmen. Die Kostheimer erreichten die Hilfe des Teufels, dem sie versprachen, er erhalte die erste Seele, welche die neue Grenze überschreite. Nach ihrem Erfolg ließen die Kostheimer an der Grenze einen Hahn aus einem Sack springen. Voller Wut zerriss der Teufel den Vogel und verschwand unter Blitz und Donner mit Schwefelgestank. Auf dem Grenzstein hinterließ er den Abdruck eines Pferdehufes und einer Bocksklaue.

Es heißt auch, der Name Teufelssprung beruhe auf dem vertrackten Verlauf der Gemarkungsgrenze von Kostheim in eigenartigem Zickzackkurs.

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