Wiesbaden (internet-zeitung) - Das 1869 nach einem Fundort in Frankreich bezeichnete Aurignacien
vor etwa 35.000 bis 29.000 Jahren gilt in weiten Teilen von Europa als die
älteste Kulturstufe der jüngeren Altsteinzeit. In diesem Abschnitt breitete
sich der anatomisch moderne Mensch in West-, Mittel- und Osteuropa aus. Wegen
unsicherer Datierungen findet man in der Literatur unterschiedliche Angaben
über die Dauer des Aurignacien, die teilweise um Tausende von Jahren
differieren. Die damaligen Jäger und Sammler wohnten in Zelten, Hütten,
Halbhöhlen und in hellen Eingangsbereichen von Höhlen. Mit Wurfspeeren und
Stoßlanzen erlegten sie Wildpferde,
Rentiere, Mammute, Fellnashörner und Höhlenbären. Anders als ihre Vorgänger,
die Neandertaler, bemalten und schmückten sie sich gerne. Funde aus
süddeutschen Höhlen belegen, dass diese Menschen bereits Flöten sowie
formvollendete Tier- und Menschenfiguren schnitzten. In Frankreich schufen sie
kunstvolle Höhlenbilder, die heute noch bewundert werden. Über ihre Religion,
zu der offenbar Mischwesen mit menschlichen und tierischen Merkmalen gehörten,
kann man bisher nur spekulieren.
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