Leuna (internet-zeitung)
– Zeugen die Überreste von 44 Menschen in der Höhle Hohlenstein-Stadel in
Baden-Württemberg von einer Kannibalenmahlzeit? Oder sind sie Relikte von
Bestattungen, bei denen der ursprünglich beerdigte Körper exhumiert und an
einem anderen Ort beigesetzt wurde? Bettete man dabei nicht das gesamte Skelett
um, sondern nur die wichtigsten Teile? Mit diesen und anderen Fragen befasst
sich das Taschenbuch „Die Rössener Kultur“ des Wiesbadener Wissenschaftsautors
Ernst Probst. Die Rössener Kultur war von etwa 4.600 bis 4.300 v. Chr.
hauptsächlich in Mitteldeutschland und Südwestdeutschland verbreitet.
Siedlungen und Gräber kennt man aus Baden-Württemberg, Bayern, im Saarland,
Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen, im südlichen Niedersachsen, aber
auch in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg und im östlichen
Mecklenburg. Den Begriff Rössener Kultur hat 1900 der Berliner Prähistoriker
Alfred Götze (1865–1948) geprägt. Er erinnert an das Gräberfeld des Ortsteils
Rössen von Leuna (Saalkreis) in Sachsen-Anhalt.
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