Mittwoch, 7. Februar 2007

Vor 50 Jahren geboren: Falco - der Wiener Weltstar



Video "Falco - Auf der Flucht" von Youtube

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Video "Falco - Coming Home" von Youtube

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Video "Falco - Emotional" von Youtobe

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Video "Falco - Helden von Heute" von Youtube

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Video "Falco - Nachtflug" von Youtube

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Video "Falco - Out Of The Dark" von Youtube

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Video "Falco - Rock Me Amadeus" von Youtube

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Video "Falco - Wiener Blut" von Youtube

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Falco, eigentlich Johann ("Hans") Hölzel, geboren am 19. Februar 1957 in Wien, gestorben am 6. Februar 1998 bei Puerto Plata in der Dominikanischen Republik, war ein Weltstar. Er gilt als der bekannteste und erfolgreichste österreichische Pop-Rock-Sänger und Musiker. Sein Titel "Rock me Amadeus" erreichte als erstes und bisher einziges deutschsprachiges Lied die Spitze der US-amerikanischen Charts.

"Hans" Hölzel war das einzige überlebende Kind von Drillingen. Zum vierten Geburtstag schenkte man ihm ein Klavier, ein Jahr später einen Plattenspieler, auf dem er vor allem Elvis Presley, Cliff Richard und die Beatles hörte. Im Alter von fünf Jahren wurde ihm bei einem Vorspieltermin an der Wiener Musikakademie das absolute Gehör bescheinigt.

Ab 1963 besuchte Hölzel eine katholische Privatschule, ab 1967 das Rainer-Gymnasium in Wien. 1973 verließ er die Schule, begann eine Lehre bei der österreichischen Pensionsversicherungsanstalt für Angestellte, brach diese Lehre aber 1974 ab und nahm Gelegenheitsjobs an.

Während seiner Pflichtzeit beim österreichischen Bundesheer von 1974 bis 1975 spielte Hölzel erstmals Bassgitarre. Nach einem Semester am Wiener Musikkonservatorium trat er zunächst in der Band "Umspannwerk" und danach unter anderem in der Wiener Band "Drahdiwaberl" auf.

1977 wohnte Hölzel zeitweise in West-Berlin. Damals beschloss er, sich fortan Falco zu nennen, weil der DDR-Skispringer Falko Weißpflog, der im Fernsehen wegen seiner weiten Sprünge als Falke bezeichnet wurde, ihn sehr beeindruckt hatte. Falco änderte damals auch seinen bürgerlichen Namen Hölzel leicht ab und wählte die internationalere Schreibweise „Hoelzel“. Den ursprünglich zum Vornamen "Falco" geplanten Zunamen "Gottehrer" benutzte er nicht lange. Seinen Spitznamen "Hansi", wie ihn seine Mutter bis zu seinem Tod benutzte, mochte er nicht.

Falco kehrte nach Wien zurück, wurde von der Band "Spinning Wheel" engagiert und spielte im "Ersten Wiener Musiktheater", später "Hallucination Company", einem avantgardistischen Rocktheater. Bereits hier feierte er Erfolge, die aber nur auf die Wiener "Szene" beschränkt waren.

Bei der politischen Band "Drahdiwaberl" trat Falco als Bassist und gelegentlich als Sänger auf. Sein selbst geschriebenes Stück "Ganz Wien", zunächst nur als Solo-Pausenfüller vorgesehen, trug er 1980 als Sänger vor. Das Lied befasste sich mit dem Drogenkonsum in der Wiener Szene thematisiert und entwickelte sich zum Hit in der österreichischen Hauptstadt.

1980 erhielt Falco einen Vertrag über drei Solo-LPs. Zusammen mit dem Wiener Produzenten Robert Ponger produzierte er die Single "Der Kommissar", mit der er 1981 einen Welthit landete. Diese Single erreichte in vielen europäischen Ländern den ersten Platz in der Hitparade. In Kanada erhielt Falco für die Single sogar Gold.

Falco war der zweite Künstler (nach "Kraftwerk" mit "Autobahn"), der mit einem deutschen Text in die US-amerikanischen Charts gelangte. Insgesamt wurde "Der Kommissar" weltweit sieben Millionen Mal verkauft. 1982 erschien das dazugehörige Album "Einzelhaft" mit weiteren Hits wie "Maschine brennt".

Das zweite Album "Junge Roemer" erschien 1984. Es wurde kein großer Erfolg. "Junge Roemer" war das erste Album, das komplett verfilmt wurde.

1985 wechselte Falco zum niederländischen Produzenten-Duo Rob und Ferdi Bolland. Zusammen mit den beiden Brüdern produzierte er das Album "Falco 3" mit Hits wie "Rock me Amadeus", "Vienna Calling" und "Jeanny".

Im März 1986 belegte Falcos Single "Rock me Amadeus" drei Wochen lang Platz 1 der US-amerikanischen Billboard-Charts. Es war die erste deutschsprachige Nummer 1 in Amerika.

Nach seiner Tournee im Sommer 1986 schloss Falco die Arbeit am vierten Album "Emotional" ab, das im Herbst jenes Jahres erschien. Auf diesem Album waren die Singles "The Sound of Musik", "Emotional" und "Coming Home" (Jeanny Part 2 – Ein Jahr danach) zu hören. Danach ging Falco auf Welttournee.

Im Herbst 1988 erschien Falcos fünftes Album "Wiener Blut". Damit hatte er keinen großen Erfolg. Wegen schwacher Nachfrage wurde eine geplante Europatournee abgesagt.

Im Frühjahr 1989 trennte sich Falco von seiner Ehefrau Isabella Vitkovic. Das Album "Emotional" war der 1986 geborenen, vermeintlich gemeinsamen Tochter des Paares, Katharina-Bianca Vitkovic, gewidmet. Doch 1993 kam durch einen Vaterschaftstest heraus, dass Falco nicht Katharinas Vater war.

1990 gelang Falco mit dem Album "Data de Groove" kein Comeback, besser verkaufte sich das im Herbst 1992 erschienene Album "Nachtflug". Ermutigt durch den Erfolg dieses Albums unternahm Falco 1993 eine Europa-Tournee.

1993 gab Falco ein - wegen heftiger Regelfälle und eines Gewitters - legendäres Konzert auf der Wiener Donauinsel. Mehr als 100.000 Besucher harrten aus, obwohl während des Songs "Nachtflug" ein Blitz einschlug. Als die Bühne unter Wasser stand, fiel die Ausrüstung aus. Das Konzert musste abgebrochen werden, blieb aber wegen seiner einzigartigen Stimmung unvergessen.

1995 veröffentlichte Falco die Single mit dem 1930-er-Jahre-Song "Mutter, der Mann mit dem Koks ist da" unter dem Pseudonym "T>>MA".

1996 wählte Falco die Dominikanische Republik als Wohnsitz. Damals veröffentlichte er auch die Dance-Single "Naked", die seine letzte zu Lebzeiten veröffentlichte Single war.

Am 18. Dezember 1997 gab Falco bei einer Weihnachtsfeier der "Lauda Air" in den Wiener Sofiensälen sein letztes Live-Konzert. Niki Lauda war ein langjähriger Freund Falcos; er taufte am 31. Juli 1998 eine "Boeing 737" seiner Fluglinie zum Gedenken an den Sänger auf den Namen Falco.

Im Februar 1998 starb Falco bei einem Autounfall unweit der Stadt Montellano in der Dominikanischen Republik. Sein Sarg wurde von Wiener Motorrad-Rockern, den "Outsidern", auf dem Wiener Zentralfriedhof zu Grabe getragen. Die "Outsider" waren 1985 in Falcos Video "Rock Me Amadeus" zu sehen gewesen. Nach Falcos Tod wurde das Album "Out Of The Dark" ein großer kommerzieller Erfolg.