Freitag, 4. Februar 2011

Interview mit der Dichterin und Künstlerin Daniela Affolter-Mangold
















Interview mit der schweizerischen Dipl. Audioagogin, Dichterin und Künstlerin Daniela Affolter-Mangold, Betreiberin des Blogs „Wortcollagen“ http://wortcollagen.blogspot.com

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Frage: Frau Affolter-Mangold: Was ist das Hauptanliegen Ihres Blogs „Wortcollagen“?

Antwort: Als neugieriger und vielseitig interessierter Mensch suche ich vor allem den Austausch mit „Ähnlich-gesinnten“. Oft ist es so, dass mich Menschen, ihre Werke, ihre Bilder, Gedichte, Geschichten, Ideen, Wünsche, Sehnsüchte, Nöte, Ängste inspirieren und zum Nachdenken anregen. Ich brauche als Mensch die Begegnung mit Menschen. Sei dies nun im richtigen Leben oder aber im Internet.

Was der Mensch braucht, ist Liebe und Anerkennung – beides suchen wir direkt oder indirekt. Indem wir mit unserem Können, unseren Fähigkeiten und Talenten nach Aussen treten, bekommen wir die Gelegenheit, Emotionen bei anderen Menschen auszulösen. Wenn wir Glück haben, dann sind es positive Emotionen, die uns entgegengebracht werden.

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Frage: Sie interessieren sich für Schreiben, Lesen, Reisen, Malen, Dichten, Collagen machen, Natur, Fotografie, Geschichte, Philosophie, Kultur, Kunst, Literatur und noch viel mehr. Was ist Ihnen am Wichtigsten?

Antwort: Als ganzheitlich orientierter Mensch ist mir alles wichtig. Ich kann ohne Denken nicht leben, ohne Atem aber auch nicht. Ich kann ohne Nahrung nicht sein, und ohne soziale Kontakte gehe ich ein. Alles ist wichtig, sei es nun für den Kopf, den Körper, das Herz oder den Geist. Wenn ich es ganz umfassend sagen darf: Kreativität ist mir am wichtigsten.

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Frage: Sie beschreiben sich auf Ihrem Blog als Kind des Feuers, des Windes, des Wassers und der Erde. Was darf man sich darunter vorstellen?

Antwort: Nun – ich lebe auf dem Planeten Erde. Hier wird unser Leben maßgeblich bestimmt von den 4 Elementen. Wasser, Feuer, Erde und Luft. Ohne diese vier Elemente könnte es so etwas wie die Spezies Mensch nicht geben. Feuer steht für mich auch symbolisch für die Sonne. Ohne Licht und Wärme gäbe es keine Fruchtbarkeit auf unserem Planeten und damit auch kein Leben. Ausserdem machen mich die Elemente auch aus. Mein Sternzeichen ist Schütze (Element Feuer), Asszendent Fisch (Element Wasser). Wasser symbolisiert die Gefühle, Feuer den Geist, Erde den Körper und Luft die Spiritualität. Ich bin ein Teil von all dem – und alles ist ein Teil von mir.

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Frage: Wenn man so vielseitige Interessen hat wie Sie, erscheinen einem dann die Tage nicht oft zu kurz?

Antwort: Mit einem Wort – doch! Ich schreibe viel und habe diverse Manuskripte in meinen Schubladen. Gedichtbände, Kurzgeschichten, Geschichten über den Sinn des Lebens, ein Buch mit dem Titel „Mystische Wege“ ein anderes mit dem Titel „Wohnpsychologie“. Bis jetzt hatte ich weder die Energie noch das Geld, um diese Entwürfe zu publizieren. Aber mein zweiter Gedichtband wird im Frühling veröffentlicht. Meine Acrylmalerei und die Collagen brauchen auch Zeit – aber sie sind ein idealer Ausgleich zum Schreiben. Dann sind da noch Mann, Kinder, Hund, Haus und meine Arbeit als Audioagogin. Spaßeshalber sage ich immer: „Unter Stress arbeite ich effizienter“ – ich brauche also ein gewisses Maß an Herausforderung, sonst werde ich träge.

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Frage: Unterstützt Ihre Familie Sie bei Ihren künstlerischen Aktivitäten?

Antwort: Mein Mann arbeitet in der grafischen Branche. Seiner Hilfe verdanke ich den Umstand, dass ich hin und wieder ein Buch drucken und veröffentlichen kann. Er unterstützt mich stark mit seiner Mitarbeit. Mein grösster Fan ist meine Mutter – auch sie motiviert mich und ist bisher meine beste Kundin.

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Frage: Hatten Sie mit Ihren Gedichten, Gemälden und Collagen bereits erfreuliche Erfolge?

Antwort: Bisher kann ich von kleinen Erfolgen sprechen. Bisher sind erst ca. 15 bis 20 Exemplare von „Flatterhaft“ verkauft worden. Die grosse Ära der Poesie scheint vorbei zu sein – wobei, wer weiss, vielleicht boomen Gedichte in der Zukunft wieder. Der Verkauf von Kunst (Bilder und Collagen) gestaltet sich ähnlich schwierig. Eine lokale Ausstellung wäre möglich, ich werde diesen Gedanken weiterverfolgen.

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Frage: Haben Sie schon darüber nachgedacht, ein Buch zu veröffentlichen?

Antwort: Dieser Gedanke begleitet mich stets und schon seit meiner Jugend. Einen geeigneten Verlag zu finden, gestaltet sich schwierig. Deshalb habe ich meinen Gedichtband im Eigenverlag „Affolter-Wortcollagen“ herausgegeben. Ich kann mein Know-how auch jungen Künstlern anbieten, die gerne ihre Gedichte oder Geschichten gedruckt sehen möchten. Nur etwas muss man sich immer vor Augen halten – auch hier spielt Geld eine Rolle und umsonst gibt es nichts.

Onine-Shop von „Wortcollagen“:
http://de.dawanda.com/shop/Wortcollagen

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Frage: Verraten Sie uns Ihre Lieblingsbücher, Ihre Lieblingsfilme und Ihre Lieblingsmusik?

Antwort: Eigentlich lese ich fast alles, was Buchstaben hat, ausser den Sportteil und die Börsenberichte in den Zeitungen. Es schreiben sehr viele Menschen gute und spannende Geschichten. Sehr gerne gelesen habe ich z.B. Erich Maria Remarque. Antoine de Saint-Exupéry ist ein grosser Mystiker in meinen Augen. Auch Hesse hat mich beeindruckt, möglicherweise beeinflusst. Umberto Ecco lese ich gerne aber auch Roald Dahl. Die Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe finde ich immer noch ganz zauberhaft und war schon in der Schule ein grosser Anhänger seiner Werke. Einer meiner liebsten Dichter in der Sparte „Humor“ war und ist Heinz Erhardt.

Filme mit Tiefgang finde ich sehenswerter als Klamauk und Kitsch. Der Film „The Road“, den ich kürzlich gesehen habe, hat mich tief bewegt, zeigt er doch eine Zukunft, die wir möglicherweise zu erwarten haben.

Musik höre ich oft und gerne. Das reicht von Blues über Rock bis hin zu Folk und Country. Auch hier kann ich mich kaum festlegen. Die Bandbreite ist riesig. Auch klassische Musik oder Schlager höre ich hin und wieder gerne, jedoch eher selten.

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Frage: Bekanntlich gilt der Prophet in seiner Heimat nicht viel. Werden Sie von schweizerischen Medien als Künstlerin wahrgenommen?

Antwort: Ich bin schon zu Lesungen eingeladen worden – im kleineren Rahmen und ich bin Mitglied bei femscript, einem Netzwerk schreibender Frauen. Medien haben meine Kurzgeschichte im Buch „Briefe an die Schweiz – ich schreibe dir weil ich nicht bei dir bin“ erwähnt. Ohne PR geht auch in der Schweiz nichts. Wer nicht von einem Verlag vermarktet wird, hat wohl wenig Chancen einen gewissen Grad an „Bekanntheit“ zu erreichen. Die „bekannten“ schweizer Autoren leben allgemein nicht in der Schweiz, soviel ist bekannt. Oft ziehen Autoren es vor, in Deutschland, England oder Frankreich Wohnsitz zu nehmen, einige auch in Irland.

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Frage: Üben Sie Ihren Beruf als Audioagogin noch aus und wie kann man einem Laien diese Arbeit erklären?

Antwort: Ja, ich arbeite aktiv als Audioagogin, gebe Kurse für Hörbeeinträchtige und
Spätertaubte, dies im Auftag von pro audito Schweiz, einer Organisation, welche uns auch ausgebildet hat. Was bei uns trainiert wird:

Erlernen und Üben des Absehens der Sprechbewegungen
Trainieren der Sprachverarbeitung
Gewöhnen an veränderte Höreindrücke
Gute Kenntnisse im Umgang mit dem Hörgerät und Hilfsmitteln
Erhalten der guten Artikulation und der Modulation der Sprache
Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten
Verständigungstaktik

Audioagoginnen erteilen: Verständigungstrainingskurse (Rehabilitationskurse) für
Schwerhörige
Ertaubte
Cochlea-Implantierte
neue HörgeräteträgerInnen (Informationskurse)

Ausserdem geben wir auch 1-wöchige Intensivkurse in der ganzen Schweiz, ich werde im Herbst 2011 eine Woche im Berner Oberland (Lenk) unterrichten.

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Frage: Wie ist Ihr Verhältnis zur Natur?

Antwort: Die Natur spendet nicht nur Eindrücke, sondern auch frische Luft und gibt mir die Möglichkeit mich zu bewegen, mit Kindern und Hund Spaziergänge zu machen, vielleicht einen Schnappschuss mit der Kamera einzufangen. Als Liebhaberin der heimischen Fauna und Flora halte ich mich gerne im Freien auf. Grün ist eine Heilfarbe, also ist es angebracht, dass wir Menschen uns viel in der grünen Natur aufhalte. Leider wird bei mir der Drang nach Draussen in den kalten Wintermonaten, zugegeben, etwas gebremst.

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Frage: Was ist Ihr größter Wunschtraum?

Antwort: Antworten zu bekommen. Warum sind wir hier? Wer ist unser Schöpfer und welchen Zweck erfüllen wir. Ich wollte schon immer zurück zu den Anfängen und Wurzeln der Menschheitsgeschichte. Nur – wo beginnt diese? Und ist es wirklich so wie wir denken? Da gibt es noch einige Rätsel und Geheimnisse, die ich gerne lüften möchte.

Ausserdem wäre es schön, wenn das Schicksal es so einrichten könnte, dass ich meine Söhne heranwachsen sehen dürfte und gerne wäre ich auch noch da, wenn sie erwachsen sind und selber Kinder haben.

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Frage: Gibt es weitere Internetseiten, auf denen man etwas über Sie erfahren kann?

Antwort: Meine offizielle Homepage ist http://www.danielaaffolter.ch

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Die Fragen für das Interview stellte der Wiesbadener Journalist und Buchautor Ernst Probst, der unter anderem das Interview-Weblog http://interview-weblog.blogspot.com betreibt.