Montag, 28. Februar 2011

Niederbayern erobern Traumberufe über den Wolken













Ein zweitägiges Bewerbungscoaching für Bewerber aus dem Raum Landshut soll die Einstellungschancen für die Niederbayern jetzt deutlich erhöhen.
Foto: obx-news/Lufthansa


Bereit zum Durchstarten: Mit einem bundesweit einzigartigen Coaching-Projekt will Niederbayern in einer groß angelegten Gemeinschaftsaktion seinen Nachwuchs fit machen für die Berufswelt am Flughafen und in der Luft.

Landshut/München (obx - die-nachrichten) – An Süddeutschlands größter Drehscheibe für den Luftverkehr, dem Flughafen Franz Josef Strauß im Erdinger Moos, stehen die Zeichen auf Wachstum: Bis zum Jahr 2020 rechnet die Betreibergesellschaft mit rund 13.000 neuen Arbeitsplätzen – im Service, in der Luft sowie am Boden. Niederbayern will die „Jobmaschine“, die mit rund einer halben Autostunde Entfernung der Bezirkshauptstadt Landshut ebenso nahe liegt wie die bayerische Landeshauptstadt München, jetzt als Zukunftschance für den heimischen Arbeitsmarkt nutzen. In einer bundesweit einmaligen Kooperation hat das Regionalmarketing jetzt eine Serie an Bewerbungscoachings angestoßen, die Interessierte fit machen sollen für den anspruchsvollen Auswahlprozess in der Luftfahrtbranche. Im Frühjahr startet das Pilotprojekt.

34,7 Millionen Passagiere gingen im vergangenen Jahr in München „in die Luft“ – mehr als jemals zuvor. Und auch für die Zukunft prophezeit Flughafen-Chef Michael Kerkloh dem Luftfahrtdrehkreuz einen weiteren Aufwärtskurs: Bis zum Jahr 2015 soll die Zahl der Passagiere auf 48 Millionen steigen, auch dank der geplanten dritten Startbahn und eines neuen geplanten Lufthansa-Abfertigungssatelliten. 2025, so die Prognosen, könnte die Zahl der Passagiere in München sogar auf bis zu knapp 60 Millionen steigen. Zum Vergleich: Das sind Dimension, die heute nur wenige der weltgrößten Flughäfen wie London-Heathrow oder Paris-Charles de Gaulle erreichen.

Derzeit arbeiten rund 28.000 Menschen im Erdinger Moos, bis zum Jahr 2020 soll die Beschäftigtenzahl auf mehr als 41.000 steigen. Der Ausbau des Münchner Flughafens soll besonders auch den niederbayerischen Arbeitsmarkt beflügeln: „Arbeitskräfte aus Niederbayern sind heute auf dem Flughafen München unterrepräsentiert“, sagt der niederbayerische Beauftragte für das Regionalmarketing, Michael Kliebenstein. „Einer der größten Jobmotoren Deutschlands liegt direkt vor unserer Haustüre, dieses Potenzial müssen wir nutzen“, erklärt Kliebenstein. Er hat die Aktion „Bewerbungscoaching“ initiiert und mit der Volkshochschule Landshut, der Agentur für Arbeit, der Fremdsprachenschule Landshut sowie weiteren niederbayerischen Volkshochschulen schlagkräftige Partner an Bord geholt.

„Oft gibt es große Hemmschwellen, sich am Flughafen zu bewerben, weil die Anforderungen hoch sind“, sagte Kliebenstein bei der Vorstellung des Projekts. Nur zwei von acht Interessenten hätten mit ihrer Bewerbung Erfolg. Ein zweitägiges Bewerbungscoaching für Bewerber aus dem Raum Landshut soll die Einstellungschancen für die Niederbayern jetzt deutlich erhöhen. Ein „Airline-Knigge“, Telefoninterviews in Deutsch und Englisch, die Grundlagen des Bordservices und das wichtigste Know-how für den „Traumberuf Flugbegleiter“ sollen die niederbayerischen Kandidaten fit machen für das Auswahlverfahren bei Betreibergesellschaft und den Airlines. Auch für Service-Agents wird es spezielle Vorbereitungs-Workshops geben. Trainiert wird in Kleingruppen mit erfahrenen Flugbegleitern als Ausbildern. Das Pilotprojekt soll nach und nach von Landshut auf ganz Niederbayern ausgedehnt werden.

Angetan von dem Projekt ist auch die Landshuter Arbeitsagentur: „Gerade auch für Arbeitslose aus diesen Berufen erwarte ich mir bei entsprechenden Englischkenntnissen, ausgeprägter Dienstleistungsmentalität und dem Willen zur beruflichen Umorientierung gute Möglichkeiten durch dieses Projekt“, sagt Maria Amtmann, die Arbeitsagentur-Leiterin in Landshut.

Mehr Informationen über das Projekt und die Termine unter: http://www.readyfortakeoff.de.