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Mittwoch, 9. März 2011
Die älteste Botaniker-Vereinigung der Welt
Apotheker David Heinrich Hoppe
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Die Regensburgische Botanische Gesellschaft ist die älteste Vereinigung dieser Art auf der Welt. Prominente Mitglieder, eine Jahrhunderte alte Bibliothek und ein Archiv seltenster Pflanzen zeichnen sie aus.
Regensburg (obx – internet-zeitung) – König Ferdinand von Portugal, Johann Wolfgang von Goethe und Loki Schmidt haben eines gemeinsam: Alle waren sie Mitglieder der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft, der ältesten noch bestehenden Botaniker-Vereinigung der Welt. Im Herbarium der 1790 vom Apotheker David Heinrich Hoppe gegründeten Gesellschaft kann man die Natur mit Händen greifen – mehr als 100.000 Mappen mit getrockneten Pflanzen sind hier archiviert. Die Bibliothek der Forschungsgesellschaft beherbergt Dokumente von unschätzbarem Wert. Wissenschaftler aus aller Welt veröffentlichen ihre Arbeiten in den Mitgliedszeitschriften der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft.
Über 600 Mitglieder zählt die Regensburgische Botanische Gesellschaft heute, darunter Wissenschaftler und Förderer aus Europa, den USA und Australien. So prominent wie viele ihrer ehemaligen Mitglieder sind auch die Räume, in denen gelegentlich Treffen der Gesellschaft abgehalten werden: Da sie einst der fürstlichen Familie von Thurn und Taxis ein Grundstück abtraten, haben die Botaniker noch heute ein Nutzungsrecht in einigen Schlossräumen.
Herzstück der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft ist das Herbarium. Zu den ältesten Pflanzen der Sammlung gehören jene, die Gründer Hoppe vor etwa 200 Jahren noch selbst pflückte: unschätzbare Werte, fein säuberlich getrocknet und unter perfekten Bedingungen an der Universität archiviert. Weitere Säule des Botaniker-Wissens ist die umfangreiche Bibliothek der Gesellschaft, die zwischenzeitlich als Dauerleihgabe an die Universität Regensburg übergeben wurde. Sie enthält teils viele Jahrhunderte alte Original-Schriften mit noch von Hand gemalten Bildern der Pflanzenwelt vergangener Zeiten.
Doch trotz ihres stattlichen Alters ruht sich die Regensburgische Botanische Gesellschaft nicht auf ihrer langen Tradition aus. Ihre Mitgliedszeitschriften sind Forum für neueste wissenschaftliche Veröffentlichungen aus aller Welt und in der Bibliothek finden sich regelmäßig die aktuellen Publikationen von etwa 200 botanischen Gesellschaften rund um den Globus. Im Moosatlas von Deutschland hat die Regensburgische Botanische Gesellschaft die Verbreitung von über 1000 heimischen Moosarten beschrieben. Schwerpunkt der Forschung ist aber die regionale Pflanzenwelt, sagt Vorsitzender Prof. Dr. Poschlod, der auch Inhaber des Lehrstuhls für Botanik an der Universität Regensburg ist.
Auch im Pflanzenschutz ist seine Gesellschaft aktiv: Mit dem Ankauf von vielen Hektar Naturflächen werden Lebensräume seltener Gewächse bewahrt, damit man sie auch in Zukunft noch in voller Blüte und nicht nur getrocknet in einer Mappe findet.