Dienstag, 17. Mai 2011

Denken, Fühlen, Handeln - Grundlagen der Psychologie

Aus: Gehirn&Geist, Basiswissen 1/2010

Freude, Angst, Traurigkeit oder Ärger sind Reaktionen auf die Herausforderungen des Lebens. Sie sind als Basisemotionen in allen Kulturen zu finden. Doch Gefühle sind keine bloße Laune der Natur, sie sind Voraussetzung für zwischenmenschliche Interaktion und unser Handeln. Denn ohne Gefühlsregungen ginge uns die Grundlage für einen gelingenden Alltag verloren. Empfindungen sind außerdem eng mit kognitiven Prozessen verknüpft. Sie sind unentbehrlich für die Fähigkeit zum Lernen sowie für vernünftiges Entscheiden.

Seit mehr als 100 Jahren erforschen Psychologen das Erleben und Verhalten des Menschen mit wissenschaftlichen Methoden. Ihre verblüffenden Experimente und einflussreichen Theorien haben unser Bild von uns selbst entscheidend geprägt.

Das vorliegende erste Heft "Basiswissen" beschäftig sich mit den fundamentalen Fragen des geistigen Lebens. Die wichtigsten Überblicksartikel aus vergangenen Ausgaben von Gehirn&Geist, ergänzt um ein umfangreiches Glossar von Schlüsselbegriffen sowie zahlreiche Literatur- und Online-Tipps eignen sich für die berufliche Weiterbildung wie auch für die private Horizonterweiterung.

Inhalt

In Vielfalt vereint
Psychophysik, Behaviorismus, kognitive Wende: Die Seelenkunde hat eine bewegte Geschichte. Die Psychologiehistoriker Gabriela Sewz und Helmut E. Lück von der Fernuniversität Hagen präsentieren im Zeitraffer die Entwicklung des Fachs als akademisch-wissenschaftliche Disziplin

Vom Geistesblitz getroffen
Aha-Erlebnisse bescheren uns plötzliche Einsichten. Entscheidend daran beteiligt: das Unbewusste

Interview: Katrina, Rita und die Hängematte
Menschen sind gute Problemlöser. Warum sie dennoch an manchen Herausforderungen scheitern, verrät der Psychologe Joachim Funke

Gegen jede Logik
Die wenigsten Urteile fällen wir logisch korrekt. Denn Vorwissen und falsche Fährten führen uns schnell aufs Glatteis

Interview. Zum Irren geboren
Der Psychologe Chris Frith glaubt: Das Gehirn irrt ständig – und das ist gut so!

IQ 2.0
Elektronische Medien bestimmen unseren Alltag. Womöglich sind sie auch mit dafür verantwortlich, dass die durchschnittliche Intelligenz der Menschen zunimmt

Morgen war einmal
Wie stellen Sie sich die Zukunft vor? Kommt ganz darauf an, was Sie aus der Vergangenheit behalten haben! Denn wie wir uns das Gestern vergegenwärtigen, prägt laut Forschern auch unser Bild vom Morgen

Nächtliches Gefühlskino
Wer sich einmal so richtig ärgert, bekommt oft zu hören, er solle erst einmal eine Nacht darüber schlafen – dann sehe die Welt schon wieder anders aus. Experimente zeigen allerdings: Ein traumreicher Schlummer verstärkt unser Gedächtnis für emotional aufwühlende Details

Das Kuli-Komplott
Wie schnell wir einen Text begreifen, hängt auch von unserer Stimmung ab. Klarer Fall: Unser Denken kommt nicht ohne Gefühle aus – und umgekehrt

Wir sind, was wir fühlen
Was genau sind Emotionen? Antworten auf diese überraschend kniffelige Frage geben Psychologen seit mehr als 100 Jahren. Ein Überblick über die wichtigsten Modelle

Stressige Lektionen
Psychische Belastungen machen vergesslich. Manchmal bringen sie unser Gedächtnis aber auch erst so richtig auf Trab. Die Lernforscher Mathias Schmidt und Lars Schwabe ergründen, wie und wann Stress das Merkvermögen beeinflusst

Die Macht der guten Gefühle
Optimisten sind nicht nur besser gegen Schicksalsschläge gewappnet – sie leben auch länger. Ein Ausflug in die Gefilde der Positiven Psychologie

Könnte, müsste, wollte
Eine wichtige Erkenntnis von Motivationsforschern lautet: Was Menschen zu wollen glauben, deckt sich oft nicht mit dem, was sie in Experimenten als wahre Wünsche offenbaren. Um Letztere ans Tageslicht zu bringen, entwickeln Psychologen immer ausgeklügeltere Strategien

Der Ups-Faktor
Häufig unterlaufen uns Versprecher gerade dann, wenn wir sie besonders vermeiden wollen. Die bewusste Anstrengung, etwas nicht zu sagen, erhöht das Risiko des Ausplauderns vor allem in Stresssituationen. Solche "ironischen Fehler" sind ein Paradebeispiel für die Fallstricke der geistigen Kontrolle

Die Grenzen der Gleichzeitigkeit
Chefs schätzen Mitarbeiter, die verschiedenste Aufgaben parallel bearbeiten. Doch wie effizient ist Multitasking wirklich?

98 Seiten, 978-3-941205-22-9, € 8,90