Montag, 27. Mai 2013

Die richtige Nahrung für Kaninchen

Welches Futter braucht ein Zwergkaninchen? Worauf ist bei der Ernährung besonders zu achten? Und welche Pflanzen aus der Speisekarte der Natur passen in den Menüplan? Diesen Fragen widmen sich die Tierärzte der Fachmarktkette Fressnapf – zum Wohle der kleinen Langohren.

Bei einem Zwergkaninchen funktioniert die Verdauung etwas anders als beim Menschen. Während unser Magen mit Muskeln ausgestattet ist, die den Inhalt weitertransportieren, hat das Kaninchen einen Stopfmagen. Die darin eingeweichte Nahrung wird erst dann weiter in den Darm geschickt, wenn es Nachschub „von oben“ gibt. Aus diesem Grund müssen Kaninchen ständig etwas fressen. Sie nehmen über den Tag verteilt zig kleine Mahlzeiten auf, damit das Verdauen einwandfrei klappt. Das bedeutet: Ein Grundnahrungsmittel sollte täglich ausreichend bereitstehen. Geeignet dafür ist hochwertiges Heu- und Raufutter oder auch ungespritztes Wiesengras. Über die Gräser und Kräuter, ob getrocknet oder frisch, nehmen die Dauerfresser wichtige Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und Rohfasern auf.

Die Sache mit den Zähnen

Neben einer gesunden Verdauung kommt es bei den Nagern besonders auf „gepflegte“ Zähne an. Denn diese wachsen pro Woche mehr als einen Millimeter und müssen sich genauso schnell wieder abnutzen. Ist das nicht der Fall, kommt es zu Fehlstellungen, die einem Kaninchen irgendwann die Nahrungsaufnahme unmöglich machen. Brauchen die Tiere deshalb etwas Hartes, das sie durchbeißen oder worauf sie herumkauen können? Nein, denn die Zähne nutzen sich beim Nagen und Zermahlen der Nahrung aneinander ab. Entscheidend ist, wie lange ein Kaninchen sein Futter zerkleinert. Je länger, desto besser für den Zahnabrieb. Das gilt übrigens für Schneidezähne und Backenzähne gleichermaßen! Besonders energiereiches Futter oder z. B. trockenes Brot machen schnell satt. Die Tiere nehmen weniger Heu oder Grünfutter auf und verkürzen den natürlichen, wichtigen Kauvorgang. Futter, das zum Kauen animiert, sollte also möglichst noch Struktur und ungemahlene Fasern besitzen.

Die Sache mit dem Frischfutter

Wenn die Natur erwacht ist und auf ihrer Speisekarte allerhand zu bieten hat, freuen sich auch die Kaninchen. Allerdings reagieren sie auf jede Futterumstellung sehr empfindlich. Der Verdauungstrakt muss sich sehr langsam umstellen können, sonst entstehen sehr schmerzhaften Blähungen und/oder Durchfall. Fangen Sie daher bei jeder Futterumstellung mit winzigen Portionen an, die langsam gesteigert werden. Sobald die Temperaturen in sommerliche Höhen klettern, geben Sie frisches Grünzeug, Obst oder Gemüse besser erst am Abend, damit es nicht zu Gärungen im Kaninchendarm kommt.

Welches Grünfutter, Obst und Gemüse eignet sich für Zwergis? Kaninchen mögen frisches Wiesengras mit Wildkräutern und Löwenzahn, aber auch Küchenkräuter wie Basilikum, Dill, Melisse, Minze, Petersilie. Außerdem vertragen sie sehr gut Zucchini, Brokkoli, Fenchel und Möhren, eingeschränkt verschiedene Salatsorten sowie Gurken und Sellerie Ganz wichtig ist es, kein verwelktes, feuchtes oder schimmliges Grünfutter zu geben! Alle Zutaten im Kaninchen-Menü sollten ungespritzt sein!