Dienstag, 12. November 2013

Ambergs Eh'häusl: Das kleinste Hotel der Welt

Jahrhundertelang verbrachten hier frisch Vermählte die Hochzeitsnacht. Noch immer glänzt das Minihotel in der Oberpfalz mit 90 Prozent Auslastung.

Amberg (obx) - Wer im 17. Jahrhundert in Bayern heiraten wollte, dem hat es Kurfürst Karl VII. Albrecht nicht leicht gemacht. Damit sich das Bürgertum nicht mit den Tagelöhnern vom Land mischte, erließ der spätere deutsche Kaiser im Jahr 1728 einen Erlass: Demnach brauchten unvermögende Leute eine Erlaubnis zum Heiraten - sofern sie nicht schuldenfreien Grund- oder Hausbesitz nachweisen konnten. Das brachte einen Bürger der Stadt Amberg damals auf die Idee: Er baute in die schmale Lücke zwischen seinem und dem Nachbarhaus ein winziges, nur 248 Zentimeter breites Häuschen und verkaufte das "Eh´häusl" dann pro forma kurzzeitig an heiratswillige Paare. Heute ist dieses architektonische Kleinod und Dokument irrwitziger Gesetzgebung saniert und gilt als kleinste Hotelgebäude der Welt.