Mittwoch, 20. November 2013

Marienbad und Sibyllenbad - gesundes Vorbild für ein grenzenloses Europa

High-Tech-Medizin in historischem Ambiente: Mit Millionen-Investitionen und dank der Grenzöffnung zu Tschechien entstand am "Grünen Dach Europas" ein Gesundheitsurlaubsregion von europäischer Dimension

Neualbenreuth/Mariánské Lázné (obx) - Das böhmische Marienbad und das Sibyllenbad in Bayern sind der Beweis, dass ein Europa ohne Grenzen nicht nur Geld kostet, sondern ein Gewinn für die Menschen vor allem auch in den Grenzregionen werden kann. Mehr als 100 Millionen Euro haben private Investoren und die öffentliche Hand in den letzten 25 Jahren in die beiden nur 20 Kilometer Luftlinie auseinander liegenden Kurzentren in Tschechien und Bayern investiert. Es entstand eine Gesundheitswelt im Herzen Europas, die mit ihrem medizinischen Angebot - unter anderem mit mehr als 140 unterschiedlichen Heilquellen - ihrer großen Vergangenheit und auch ihrer architektonischen Reize ohne Beispiel ist in Europa.

Die Quellen Marienbads haben im 20. Jahrhundert die Großen, die Reichen, die Mächten und Schönen ihrer Zeit immer wieder wie magisch angezogen. Ob Goethe, der österreichische Kaiser Franz Josef I., der englische König Edward VII, Erfindergenie Thomas Alva Edison, Siegmund Freud, Johann Strauß oder Mark Twain: Alle waren da. Das Egerer Becken um Marienbad mit seinen 140 heilkräftigen Quellen war im vorletzten und bis weit in das 20. Jahrhundert der "Nabel" der Gesundheitswelt.

Spektakulär ist auch die Entwicklung des jungen Sibyllenbads im Oberpfälzer Wald auf bayerischer Seite: Auf der grünen Wiese mitten im Oberpfälzer Hügelland und abseits aller Ballungszentren entstand in nur 15 Jahren die "neuen Perle am deutschen Bäderhimmel", wie der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer Ende der 90er damals als Bundesgesundheitsminister feststellte.

Mit der Öffnung der Grenzen zu Osteuropa wuchs Böhmens Bäderwelt zur alten Größe, ideal ergänzt durch das moderne Sibyllenbad mit seiner wirkstoffreichen Radonquelle gegen viele Gelenkprobleme, die es auf böhmischer Seite nicht gibt.

In Marienbad investierte bisher alleine die englische Danubia-Gruppe mehr als 20 Millionen Euro in die grundlegende Modernisierung der alten mondänen Luxushotels mit ihren unverwechselbaren Zuckerbäcker-Fassaden. Marienbad verfügt heute bereits wieder über eine Vielzahl komfortabler 4- und 5 Sterne-Hotels. Gäste aus 60 verschiedenen Ländern der Erde flanieren heute bereits wieder durch Marienbads Kurpark: Russen, Chinesen, Amerikaner, vor allem Deutsche.

Auf bayerischer Seite hat der kommunale Zweckverband unter Federführung des Bezirks Oberpfalz in den vergangenen Jahren mehr als 50 Millionen Euro in das moderne Sibyllenbad investiert. Es entstand ein weitläufiges Kurzentrum mit einem großzügigen Kurmittelhaus, modernster medizinischer Ausstattung und beispielhaften Wellness-Angeboten: bis hin zum orientalischen Badetempel mit markanten osmanischen Kuppeln inmitten des Oberpfälzer Walds. Bis zu 800 Besucher pro Tag bringen enorme Wirtschaftskraft in die Region, abseits aller Ballungs- und Wirtschaftszentren.

Das junge Sibyllenbad gewinnt durch den legendären Ruf und das noble Ambiente des böhmischen Weltbads Marienbad. Andererseits bringen die hochmodernen therapeutischen Einrichtungen des Sibyllenbads den böhmischen Bädern erheblichen Gewinn an medizinischer Kompetenz. Auch könnte das Sibyllenbad für Marienbad zum Türöffner für die weitere Erschließung des deutschen Marktes werden. Gelebtes Modell für ein funktionierendes Europa ohne Grenzen.