High-Tech-Medizin in historischem
Ambiente: Mit Millionen-Investitionen und dank der Grenzöffnung zu
Tschechien entstand am "Grünen Dach Europas" ein
Gesundheitsurlaubsregion von europäischer Dimension
Neualbenreuth/Mariánské Lázné (obx) - Das
böhmische Marienbad und das Sibyllenbad in Bayern sind der Beweis, dass
ein Europa ohne Grenzen nicht nur Geld kostet, sondern ein Gewinn für
die Menschen vor allem auch in den Grenzregionen werden kann. Mehr als
100 Millionen Euro haben private Investoren und die öffentliche Hand in
den letzten 25 Jahren in die beiden nur 20 Kilometer Luftlinie
auseinander liegenden Kurzentren in Tschechien und Bayern investiert. Es
entstand eine Gesundheitswelt im Herzen Europas, die mit ihrem
medizinischen Angebot - unter anderem mit mehr als 140 unterschiedlichen
Heilquellen - ihrer großen Vergangenheit und auch ihrer
architektonischen Reize ohne Beispiel ist in Europa.
Die Quellen Marienbads haben im 20. Jahrhundert die Großen,
die Reichen, die Mächten und Schönen ihrer Zeit immer wieder wie magisch
angezogen. Ob Goethe, der österreichische Kaiser Franz Josef I., der
englische König Edward VII, Erfindergenie Thomas Alva Edison, Siegmund
Freud, Johann Strauß oder Mark Twain: Alle waren da. Das Egerer Becken
um Marienbad mit seinen 140 heilkräftigen Quellen war im vorletzten und
bis weit in das 20. Jahrhundert der "Nabel" der Gesundheitswelt.
Spektakulär
ist auch die Entwicklung des jungen Sibyllenbads im Oberpfälzer Wald
auf bayerischer Seite: Auf der grünen Wiese mitten im Oberpfälzer
Hügelland und abseits aller Ballungszentren entstand in nur 15 Jahren
die "neuen Perle am deutschen Bäderhimmel", wie der Bayerische
Ministerpräsident Horst Seehofer Ende der 90er damals als
Bundesgesundheitsminister feststellte.
Mit der Öffnung der
Grenzen zu Osteuropa wuchs Böhmens Bäderwelt zur alten Größe, ideal
ergänzt durch das moderne Sibyllenbad mit seiner wirkstoffreichen
Radonquelle gegen viele Gelenkprobleme, die es auf böhmischer Seite
nicht gibt.
In Marienbad investierte bisher alleine die englische
Danubia-Gruppe mehr als 20 Millionen Euro in die grundlegende
Modernisierung der alten mondänen Luxushotels mit ihren
unverwechselbaren Zuckerbäcker-Fassaden. Marienbad verfügt heute bereits
wieder über eine Vielzahl komfortabler 4- und 5 Sterne-Hotels. Gäste
aus 60 verschiedenen Ländern der Erde flanieren heute bereits wieder
durch Marienbads Kurpark: Russen, Chinesen, Amerikaner, vor allem
Deutsche.
Auf bayerischer Seite hat der kommunale Zweckverband
unter Federführung des Bezirks Oberpfalz in den vergangenen Jahren mehr
als 50 Millionen Euro in das moderne Sibyllenbad investiert. Es entstand
ein weitläufiges Kurzentrum mit einem großzügigen Kurmittelhaus,
modernster medizinischer Ausstattung und beispielhaften
Wellness-Angeboten: bis hin zum orientalischen Badetempel mit markanten
osmanischen Kuppeln inmitten des Oberpfälzer Walds. Bis zu 800 Besucher
pro Tag bringen enorme Wirtschaftskraft in die Region, abseits aller
Ballungs- und Wirtschaftszentren.
Das junge Sibyllenbad gewinnt
durch den legendären Ruf und das noble Ambiente des böhmischen Weltbads
Marienbad. Andererseits bringen die hochmodernen therapeutischen
Einrichtungen des Sibyllenbads den böhmischen Bädern erheblichen Gewinn
an medizinischer Kompetenz. Auch könnte das Sibyllenbad für Marienbad
zum Türöffner für die weitere Erschließung des deutschen Marktes werden.
Gelebtes Modell für ein funktionierendes Europa ohne Grenzen.