Nichts als Luft: Luft zum Anschauen,
Hören, Fühlen, Begreifen, Wahrnehmen - im ostbayerichen Amberg ist das
gefühlte Nichts Ausstellungsobjekt im "Luftmuseum" - mit jährlich
10.000 Besuchern.
Drei Etagen umfasst Wilhelms Koch einzigartige Ausstellung.
Im ersten Stock erwartet der Airparc die Besucher - mit einer
Luftdusche, einem fliegendem Teppich, einer Orgelsäule, einem
Sechszehn-Ventiler, einem Luft-Alphabet und einer Luftharfe. Besondere
Hingucker sind auch der Luftbrunnen, die Einkaufstütenorgel, die
"Luftbrücke" und die "Rohrpost". Ganz neu in der Ausstellung sind
Exponate zum "aufblasbaren Wohnen". Dort stellen die Amberger Luft-Fans
Möbel vor, die durch kräftiges Pusten zum Leben erweckt werden: vom
aufblasbaren Eimer bis hin zum Luft-Besen.
Amberg (obx) - Luft ist
für den "Luftbildhauer" Wilhelm Koch weit mehr als nur die chemische
Verbindung aus knapp 80 Prozent Stickstoff, rund 20 Prozent Sauerstoff
und ein paar Edelgasen. Luft ist für den Amberger Künstler der Stoff,
der seinen Museumstraum beflügelt: Er ist der Initiator des weltweit
wohl ersten Luftmuseums. Auf rund 650 Quadratmetern Ausstellungsfläche
gibt es Originelles und Kurioses zu sehen - von der Luftdusche bis hin
zur gotischen Hauskapelle mit biblischen Luftzitaten.
Im zweiten Stock wird
es technischer: Dort finden die Museumsgäste allerlei phantasievolle
Apparate rund um die Luft. Bei Kindern besonders beliebt ist der
Luftflipper. Erwachsene bestaunen die Videos eines Furzkünstlers oder
das Making-of eines luftgefederten, klimatisierten Autositzes.
Spirituellen Atem haucht die Luftkapelle dem Museum ein - mit
Bibelzitaten rund um die Luft. Aber auch Echtes aus dem Leben zeigen
Willhelm Koch und seine Mitstreiter vom Luftmuseum e.V. - von
Warmluftkollektoren über Kompressoren bis hin zu Luftfiltern. Alle drei
Monate gibt es thematische Sonderausstellungen wie das "Archiv des
Nichts", "Heißluftmotoren", "Volare - Thema Fliegen" und internationale
Künstler, die sich dem Medium Luft widmen.
"Viele Leute könnten
sich zuerst nichts unter einem Luftmuseum vorstellen, seien dann nach
einem Besuch aber begeistert", sagt Wilhelm Koch. Sein Lebensmotto:
"Luft ist nicht nichts, sondern alles". Ihm kam die Idee zum Luftmuseum,
nachdem er jahrelang das "Gummeum", das Gummimuseum in Kallmünz,
geleitet hatte. Dort beschäftigte er sich jahrelang damit, Luft sichtbar
und fassbar zu machen und kam deshalb auf die Idee, ein Luftmuseum zu
gründen, sagt Koch, der sich selbst als "Luftbildhauer" bezeichnet.
Für
die Zukunft hat Wilhelm Koch große Pläne. In seiner Schublade liegt ein
fertiges Konzept, wie er seine Heimatstadt Amberg ganz offiziell zum
Luftkunstort erheben und damit mehr Besucher in den Oberpfälzer Ort
locken will. Bisher sind diese Pläne allerdings noch eine Luftnummer.
Nur auf seiner Internetseite (www.luftmuseum.de) hat der "Luftbildhauer"
seinen Traum bereits Wirklichkeit werden lassen. Bei der Postanschrift
steht dort: "92224 Luftkunst Amberg".