Montag, 7. September 2015

Superfrauen am laufenden Band

Wiesbadener Autor Ernst Probst schrieb viele Kurzbiografien über weibliche Berühmtheiten

München / Wiesbaden (internet-zeitung) – Nach fünf Büchern über prähistorische Themen wollte der Wiesbadener Autor Ernst Probst endlich einmal über etwas aus der heutigen Zeit schreiben. Er war es auch leid, jeweils fünf Jahre lang nur mit einem einzigen Stoff wie bei seinen Wälzern „Deutschland in der Urzeit“ (1986), „Deutschland in der Steinzeit“ (1991) oder „Deutschland in der Bronzezeit“ (1996) beschäftigt zu sein. Fortan wollte er „dünnere Bretter“ bohren. Soll heißen, ein Buch in einigen Monaten und nicht in etlichen Jahren zu vollenden. So kam er auf die Idee, Kurzbiografien über berühmte Frauen aus aller Welt zu veröffentlichen.

Wenn sich Ernst Probst etwas in den Kopf setzt, verwirklicht er es meistens auch. Was er bei seiner neuen Buchidee anfangs allerdings nicht ahnte: Auch die Recherchen und das Schreiben der Kurzbiografien über tüchtige Frauen aus vielen Bereichen zogen sich fünf Jahre dahin. Doch 2001 konnte der 1946 in Bayern geborene und später am Rhein lebende Autor die Früchte seiner Fleißarbeit ernten. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts erschienen insgesamt 14 Taschenbücher seiner Reihe über „Superfrauen“. Darin stellte er „Superfrauen“ aus den Bereichen Geschichte, Religion, Politik, Wirtschaft und Verkehr, Wissenschaft, Medizin, Film und Theater, Literatur, Malerei und Fotografie, Musik und Tanz, Feminismus und Familie, Sport, Mode und Kosmetik, Medien und Astrologie vor.

Bei den Recherchen für die Hunderte von Kurzbiografien hatte Ernst Probst schriftlichen und telefonischen Kontakt mit zahlreichen weiblichen Berühmtheiten, darunter auch zwei Nobelpreisträgerinnen. Viele der angeschriebenen oder angerufenen „Superfrauen“ waren sehr freundlich und hilfsbereit, einige wenige aber auch sehr zickig oder sogar beleidigend. Wer besonders unfreundlich war, verrät Probst nicht, weil es zu seinen Prinzipien gehört, niemand namentlich im Internet an den Pranger zu stellen.

Die 2001 veröffentlichten 14 Taschenbücher über „Superfrauen“ umfassten insgesamt mehr als 2200 Buchseiten. Darin konnte man sowohl Interessantes als auch Kurioses lesen. Zum Beispiel erfährt man, dass die ägyptische Königin Kleopatra eine Hakennase trug und nicht besonders schön war. Die vielgepriesene österreichische Kaiserin „Sissi“ hatte kariöse bräunlich-gelbe Zähne, wegen denen sie oft ihre Oberlippe darüber zog, den Mund kam öffnete und beim Sprechen ein Taschenbuch vorhielt, weshalb Fremde sie nur mit der größten Anstrengung verstanden. Annie Oakley, die Meisterschützin aus dem Wilden Westen, konnte mit einem einzigen Schuss aus zehn Metern Entfernung eine Spielkarte spalten, eine in die Luft geworfene Münze oder Spielkarte treffen oder eine Zigarette aus den Lippen ihres  Mannes schießen.

Dass auch ein Genie zuweilen sehr vergesslich sein kann, bewies die amerikanische Wissenschaftlerin Barbara McClintock, die als bedeutendste Genetikerin der Welt gilt. Bei einem Examen in ihrem Lieblingsfach Geologie löste sie einmal zwar schnell alle Fragen, doch als sie auf das blaue Übungsheft ihren Namen schreiben wollte, hatte sie diesen vergessen. Weil sie sich nicht blamieren wollte, fragte sie niemand, wie sie heißt, und wurde immer nervöser, ehe ihr nach etwa 20 Minuten doch noch ihr Name einfiel.

Kaum zu glauben ist auch die Geschichte der 1503 gestorbenen Barbara Stratzmann, geborene Schmotzer, aus Bönnigheim in Baden-Württemberg. Sie schenkte ihrem Ehemann Adam Stratzmann insgesamt 53 Kinder, die jedoch alle früh starben. Die kinderreichste Frau Deutschlands gebar 18 Einlinge, fünf Zwillinge, vier Drillinge sowie jeweils einmal Sechslinge und Siebenlinge.
2015 hat Ernst Probst viele seiner Taschenbücher über „Superfrauen“ auf den neuesten Stand gebracht. Denn seit 2001 waren etliche der erwähnten berühmten Frauen gestorben oder hatten weitere wichtige Leistungen geschafft. Die „Superfrauen“-Taschenbücher sind auf der Internetseite www.grin.com des in München ansässigen GRIN-Verlages sowie in zahlreichen Buchshops und in jeder guten Buchhandlung erhältlich.

Nach den „Superfrauen“ schrieb Ernst Probst noch andere Taschenbücher über berühmte Fliegerinnen und Indianerinnen und irgendwann auch wieder Werke über prähistorische Themen wie über Dinosaurier, Riesenvögel und Raubkatzen. Insgesamt veröffentlichte er von 1986 bis heute mehr als 300 Bücher, Taschenbücher und Broschüren sowie über 300 E-Books.

Autobiografie: Ernst Probst. Ein Journalistenleben
Vom Wunschberuf zum Albtraum
http://tinyurl.com/q2cwrgz