Dienstag, 21. Juni 2011

Guntherfestspiele 2011: Vom Raubein zum Heiligen













Mit einem mittelalterlichen Festspiel-Spektakel feiert Rinchnach im Bayerischen Wald sein Ortsjubiläum.


Rinchnach (obx - internet-zeitung) – Dunkelheit senkt sich auf die Bühne im alten Steinbruch, der Wind rauscht in den Wipfeln der Bäume und ein stolzer Ritter reitet auf seinem Schimmel ins Licht – Mittelalter pur erwartet die Gäste bei den Guntherfestspielen in Rinchnach im Bayerischen Wald (23.7. bis 6.8.). Über 100 Mitwirkende lassen dort auf der Gehmannsberger Freilichtbühne die Geschichte der schillernden Figur des Gunther wieder lebendig werden. Vor genau eintausend Jahren gründete der thüringische Gaugraf und spätere Benediktinermönch mit Rinchnach die erste Siedlung des mittleren Bayerischen Waldes. Und seit 56 Jahren feiert Rinchnach seinen Gunther mit einem furiosen Festspiel. Zum Ortsjubiläum werden wieder zahlreiche Gäste das Spektakel genießen.

Unter den vielen Darstellern, die die dunkle und geheimnisvolle Welt der Jahre 977 bis 1040 wieder auferstehen lassen, sind allein drei für die Hauptfigur des Gunther im Einsatz. In fünf Akten wird erzählt, wie der thüringische Gaugraf im Alter von fünfzig Jahren sein Leben völlig auf den Kopf stellte und zum Mönch wurde – vom Raubein zum Heiligen. 1011 gründete Gunther das Kloster, das noch heute das Zentrum von Rinchnach bestimmt. Im hohen Alter wanderte der eigenwillige Mönch als Einsiedler in den Böhmerwald. Auf dem Gunthersteig kann man bis heute seinen Spuren folgen.

Für die Festspiele zum Ortsjubiläum hat die Prager Komponistin Veronika Bartova eigens die Musik komponiert. Inszeniert wird das mittelalterliche Spektakel von der Regisseurin Regina Wenig, die schon am Hamburger Schauspielhaus, den Münchner Kammerspielen und am Theater in Basel gearbeitet hat.

Alle Informationen zu den Guntherfestspielen gibt es im Internet unter http://www.guntherfestspiele-rinchnach.de.